Das neue Kraftwerk Zilfuri lässt sich aus der Ferne überwachen und bedienen.
Bilder rechts: die Fernsteuerung, die Zentrale im Dorf und das neue Kraftwerk Zilfuri mit Reto König.
Alte Ansichten von Wimmis am Dorfmärit.
Was haben Altholz und Asphalt gemeinsam?
St. Stephan ist eines von über 60Bildern und Exponaten zum gleichnamigen Dorf im Heimatmuseum Zweisimmen.
Kehrichtgebühren per Abstimmung gesenkt.
Hochwasserschäden erforderten Blockwürfe am rechten Kanderufer. Dort, wo später Flussaufweitungen geplant sind.
Ueli Zeller und Christoph Neuhaus montierendie die Goldene Leitplanke.
6 Millionen für die Bändigung des Turpach-Bachs.
Vorausgesetzt, der Instandstellungsbeginn wird nicht durch Einsprachen verzögert, sollen die Maschinen im Jahr 2023 wieder Strom produzieren.
«Mein Ziel war von Anfang an, alles Positive und bereits Bestehende in unserer Gemeinde weiterzuführen oder als Grundlage zu nutzen, um Neues darauf aufzubauen.»
Nach acht Jahren als Gemeinde- und Gemeinderatspräsidentin stehen Jolanda Luginb¨ühl und ihrem Ehemann Hans ruhigere Zeiten bevor.
Kraftwerk Hondrich
Kommentar
Gescheiter werden erlaubt
Am Dorfbach aufgewachsen, faszinierte mich die Nutzung der Wasserkraft seit frühster Kindheit. Als Höhepunkt dieser Faszination versuchte ich während meiner zwölfjährigen Tätigkeit in einem Laufkraftwerk an der Aare immer das Maximum an Stromproduktion aus den altehrwürdigen Turbinen zu kitzeln. Schliesslich installierte ich auf unserm Einfamilienhaus nach der thermischen eine der ersten Photovoltaikanlagen von Spiez.
In den 80er Jahren schlug ich in dieser Zeitung vor, die Kanderschwellen mit unterirdischen Dotiermaschinen zu nutzen. «Du Schaf…» titulierte mich ein Vertreter des grössten Berner Stromanbieters öffentlich, «Kleintechnologie vergessen wir endgültig.» Einige Jahre darauf erhielt ich von einem Ostschweizer Ingenieur ein fertiges Projekt einer solchen Anlagen, das am verhinderten Durchleitungsrecht scheiterte. Später fragte mich ein Vertreter ein auf Kraftwerkanlagen international tätiges Unternehmen nach meinen Erfahrungen zum Thema. Kurz drauf zog sich dieses aus dem Kraftwerkbau zurück. Mit dem neusten Gesuch kommt Schwung in die weitere Nutzung der Kander, die zusammen mit der Simme seit 120 Jahren das KW Spiez mit Wasser versorgt. Nach Jahrzehnte langen Ideen und Vorschlägen ein echter Aufsteller. Guido Lauper
Berner Oberländer, 16. Oktober 2015
Von Guido Lauper
Im Bann der Bienen
Seit sieben Jahren ist der Spiezer Hanspeter Gerber von Bienen fasziniert. So sehr, dass er die Leitung für die professionelle Imkerweiterbildung übernommen hat. Vergangenes Jahr haben zum ersten Mal in der Schweiz 24 Bienenhalter die Weiterbildung zu Imkern mit eidgenössischem Fachausweis begonnen. Dazu absolvieren die Teilnehmenden während dreier Jahre 27 Ausbildungstage und investieren viel Zeit, um sich theoretisch vorzubereiten und praktisch tätig zu sein. Der Fähigkeitsausweis wird zusammen mit dem eidgenössischen Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation geschaffen.
Zuerst die Grundausbildung
Wer den eidgenössischen Fachausweis erwerben will, muss den Grundkurs absolviert und mindestens drei Jahre geimkert haben. «Die Grundkurse in 18 Halbtagen für die insgesamt 18'000 Schweizer Imker zählen im internationalen Vergleich zu den besten», weiss Hanspeter Gerber, der in der Nähe des Labors Spiez selber ein Bienenhaus mit zehn Völkern unterhält. 2013 hätten alleine in der Deutschschweiz 1000 Jungimker – erfreulicherweise vermehrt auch junge Frauen – den Grundkurs besucht. Um den zunehmenden Anforderungen an die Bienenhaltung gerecht zu werden, sei aber der Bedarf an einer professionellen Weiterbildung erkannt worden. «Der Aufbau dieses Weiterbildungsprogramms wird vom Förderprogramm Engagement-Migros grosszügig unterstützt», freut sich Hanspeter Gerber (Infos www.engagement-migros.ch).
Ein Fenster zur Natur
Was bewegt den Mathematiker, einer der 18'000 privaten Imker zu sein («hauptberuflich arbeiten in der Schweiz nur deren zehn») und seine Freizeit als Ausbildner und Projektleiter zur Verfügung zu stellen? «Die Bienen sind für mich ein Fenster zur Natur», erklärt er – und drückt seine Überzeugung aus: «Die Biene gehört zu den wichtigsten Nutztieren der Welt.» Gerber, der verschiedene Lehrämter innehatte, vom Sekundarlehrer bis zum Dozent an den Pädagogischen Hochschulen Bern und Nordwestschweiz, ergänzt: « Ich nehme die Bienen als intelligenten Organismus wahr. Sie sind meine Lehrerinnen und helfen mir, die Zusammenhänge in der Natur zu erkennen und zu verstehen.»Als Inhaber eines Senior-Consult-Unternehmens für Personal- und Organisationsentwicklung liegt ihm das pädagogische Flair im Blut. Dazu treibt ihn, wie viele seiner Kolleginnen und Kollegen, die Sorge um die Natur als Lebensgrundlage für alle und alles um. Dass die vermehrten hohen Bienenverluste zu Ernteausfällen führen, ist nicht erst seit dem weltberühmten Schweizer Film «More than Honey» bekannt. Die Wahrnehmung der Schäden durch übermässigen und falschen Einsatz von Insektiziden und anderen chemischen Keulen sei ebenso unerlässlich wie jene der gestörten natürlichen Entwicklung durch grosse Monokulturen.
Pure Lebensfreude
Hanspeter Gerber als Moralisten zu verstehen, würde seinem lebensbejahenden und fröhlichen Naturell völlig Unrecht tun. Für seine Lebensfreude sprechen der Gesang im Shanty-Chor Sp iez oder die über 40-jährige Mitgliedschaft im Hobbykochklub. Als ehemaliger Präsident des Freien Spiez und als GGR-Präsident im Jahr 1993 hält der 67-Jährige mit seiner politischen Meinung auch heute nicht hinter dem Berg, ohne dass er damit gross «hausieren geht».
Bis heute aktive Spuren haben auch seine militärische Laufbahn als Alpinoffizier und als privater Bergführer hinterlassen. Eine Leidenschaft, die er seinen drei Söhnen vererbt hat und die er so oft wie möglich mit seiner Partnerin Angela Kovacs teilt. Und da er trotz Vielbeschäftigung nicht zur Sorte der Pensionierten mit der Entschuldigung «Keine Zeit!» auf den Lippen gehört, geniesst er bei schönem Wetter auch mal eine Pässefahrt mit seiner Honda Silver Shadow 1100. Wenn der Imker, dessen Hobby zur Berufung wurde, nicht bei seinen Bienen ist.
Infos: www.imkerbildung-schweiz.ch © Tamedia AG Kontakt
Rebbau Spiez, siehe auch Seite Links zu Medienberichten
Spiezer Tagung 2016, Berner Oberland Medien, bom. 7.6.2016
Zeugen vergangener Macht und Herrschaft
SPIEZ Die vierte „Spiezer Tagung“ war den Schweizer Burgen und Schlössern vom Mittelalter bis heute gewidmet. Besuche der Burg und Kirche Wimmis und dem Schloss Burgistein zeigten die heutige Nutzung. Und Burgenromantik und –Renaissance holten manchen Traum in die Realität.
Rund 130 Wissbegierige aus der Schweiz und dem nahen Ausland lockte das jedes zweite Jahr von der Schlossstiftung Spiez durchgeführte Event für zwei Tage in ABZ. Anlass für die vierte Tagung war das grosse Engagement des 1927 gegründeten Schweizerischen Burgenvereins, der mit vielen Mitgliedern vor Ort war. Darunter der emeritierte Professor Werner Meyer, der laut der Präsidentin der Spiezer Schlossfreunde, Andrea Frost, die Hörsäle der Uni Basel mehr gefüllt hatte als die juristische Fakultät. Für seine Verdienste wurde Meyer in der Schlosskirche und mit einem anschliessenden Apéro gewürdigt.
„Zwischen Klischee und historischer Wirklichkeit“, des Architektur- und Geschichtsexperten Thomas Biller aus Deutschland zeigte auf, „wie sich ein vereinfachtes Bild der Burgen und ihrer Bewohner gebildet hatte, das ausserhalb wissenschaftlicher Kreise wirkungsvoll blieb.“ Die Wirklichkeit beschrieb Armand Baeriswyl vom kantonal bernischen archäologischen Dienst in den Anfängen des Burgenbaus. Weitergeführt vom Geschichtsforscher Heinz Krieg zu den Zähringern, von deren monumentalen Bauten nur noch die Schlösser Thun und Burgdorf zeugen.
Zusammenarbeit ist gefragt
Wer kennt die Habsburger nicht aus dem Geschichtsunterricht? Der freischaffende Historiker Peter Niederhäuser aus Winterthur ergänzte das Wissen mit der Wehrhaftigkeit und geografischen Ausdehnung dieses Adelsgeschlechtes. Mit Burgrestaurationen als Heimatgeschichte – im In- und Ausland – fesselte die wissenschaftliche Mitarbeiterin Denkmalpflege, Elisabeth Crettaz-Stürzel aus Fribourg. Thomas Pauli, Leiter der Abteilung Kultur Kanton Aargau, präsentierte mit eindrücklichen Entwicklungen, was touristisch möglich ist, wenn Schlösser zusammen arbeiten. Etwa mit „traditionellen authentischen Angeboten und Naturerlebnissen als Gegenpole zum technisierten 24/7-Alltag.“
Der im Kanton Bern bestens bekannte Leiter der kantonalen Denkmalpflege, Jürg Schweizer, ergänzte seine wissenschaftlichen Erklärungen mit Führungen zum Schloss Wimmis und zum privaten Besitz der Familien von Graffenried in Burgistein. Dabei erhielten die Besucher Einblicke ins Innere der Adeligenhäuser die „gewöhnlich Sterblichen“ sonst verwehrt sind. In Wimmis verriet zudem Armand Baeriswyl Details aus Entstehungsgeschichte der weit über 1000jährigen Kirche und von versteckten Turmfundamenten unter dem Pfarrhaus.